Muskelzerrung, Knochenbruch, Gehirnerschütterung – das sind normalerweise die Verletzungen von Sportlern, vor denen sie Angst haben müssen. Im Motorsport und der Formel 1 sieht das Ganze etwas anders aus. Bei einem Unfall wären das vermutlich die drei kleinsten Probleme für die Fahrer. Ob Formel 1 ein gefährlicher Sport ist, lässt sich wohl relativ schnell beantworten: Ja. Doch welche Gefahren hier genau lauern, erklären wir in dem folgenden Artikel noch etwas genauer. 

Sport oder nicht? 

Grundvoraussetzung, ob die Formel 1 ein gefährlicher Sport ist, ist zuerst einmal, dass es auch tatsächlich ein Sport ist. Hier scheiden sich immer noch die Geister, denn viele halten Motorsport und vor allem die Formel 1 für keinen Sport.

Die Frage ist jedoch was genau man als Sport definiert. Für die einen ist es die sportliche Betätigung des Körpers, für die anderen ist es nur ein allgemeiner Begriff, der das kulturelle Geschehen rundum sportliches Treiben definiert. Natürlich rennt der Fahrer im Cockpit keinen Marathon, aber das Lenken des 300km/h schnellen Fahrzeugs ist dennoch anstrengend und erfordert ein gewisses Level an Fitness. Der Motorsport ist also auch eine Sportart und kann somit auch gefährlich sein. 

Todesfälle 

In keiner anderen Sportart gibt es so viele Todesfälle wie im Motorsport. Vor allem in der Formel 1 wurden die Anforderungen immer härter, die Fahrzeuge immer schneller und das Risiko immer größer. Bis zu den 70er Jahren haben tödliche Unfälle zum normalen Alltag in der Formel 1 gehört. Dann wurden die Sicherheitsauflagen und Bestimmungen immer höher und die Sicherheit der Fahrer wurde erhöht. Dennoch kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, bei welchen Fahrer oft schwer verletzt werden oder sogar tödlich verunglücken. Erst 2019 starb Anthoine Hubert in einem Formel-2 Rennen in Spa. 

Technische Änderungen 

Die Sicherheitsvorschriften werden weiterhin jährlich verschärft und die Liga versucht seine Fahrer so gut wie nur möglich zu schützen. Trotzdem verwunderlich, dass erst 1952 der Sturzhelm Pflicht wurde. Den Überrollbügel gibt es seit 1959, Sicherheitsgurte seit 1969 und deformierbare Tanks seit 1973. Seither hat sich natürlich einiges mehr auf dem Gebiet der Sicherheitsvorkehrungen getan und dennoch ist das Risiko immer noch sehr hoch. Trotz aller Neuerungen und technischen Fortschritten kann es immer noch zu einem technischen Defekt kommen. 

Äußere Einflüsse 

Nicht nur die technischen Details am Auto können das Formel 1 Rennen zur Höllenfahrt werden lassen, auch die äußeren Umstände beeinflussen die Sicherheit. Regnet es nur leicht, wird das Rennen nicht verschoben, trotzdem führt der Regen zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko. Auch eine tiefstehende Sonne oder eine Reflektion kann die Fahrer behindern. Sogar die Leitplanken und Fangnetze, die zwar als Sicherheit für die Fahrer gedacht sind, können unter Umständen genau das Gegenteil bewirken. Ein Tier auf der Fahrbahn ist zwar selten, aber kommt dennoch manchmal vor und kann auch nicht vorhergesehen werden. 

Fazit: Risiko muss jeder selbst abschätzen 

Die technischen Fortschritte und hohen Sicherheitsvorkehrungen haben das Fahren in der Formel 1 deutlich sicherer gemacht. Die Zahlen der Todesfälle und Unfälle sind deutlich zurückgegangen und die Fahrer können sich sicherer fühlen. Dennoch gibt es einfach Dinge, die man nicht planen oder vorhersehen kann: Unwetter, Kollision, technisches Versagen oder menschliches Versagen: es kann alles passieren. Jeder Fahrer selbst muss deshalb abschätzen, ob es das Risiko wert ist, sein Leben beim Formel 1 Fahren auf das Spiel zu setzen. Jedoch kann auch das normale Autofahren unter schlechten Umständen zu einem tödlichen Unfall führen. Auch dieses Risiko muss jeder selbst abschätzen.